Catlike Ausbildung
– für Menschen, die mit Menschen arbeiten
Im Jahr 2020 startete zum ersten Mal eine Ausbildung in der Catlike-Arbeit, die ich seit 2014 entwickle. Catlike steht für eine prozessorientierte und entwicklungsorientierte Körperpsychologie: eine neue Systematik zur Unterstützung von gesunden und ganzheitlichen Veränderungs- und Entwicklungsprozessen über die Verbindung von Körper und Psyche. Die Ausbildung vermittelt die Grundprinzipien und Kompetenzen dieser Arbeit für Menschen, die mit Menschen arbeiten.
Die Ausbildung ist als intensive Fortbildung für Menschen gedacht, die bereits eine Ausbildung oder fundierte professionelle Erfahrungen mit der Unterstützung von Menschen in Entwicklungsprozessen haben. Jedes Jahres-Modul besteht aus 6 Wochenenden (ca von März bis November) in einer geschlossenen Gruppe und mindestens 5 Arbeitsgruppen-Treffen zwischen den Wochenenden.
Ein Neueinstieg in die Gruppe ist zu jedem Jahr möglich, solange Plätze frei sind und die Bedingungen für eine Teilnahme erfüllt sind.
Modul 2023:
Prozessarbeit und innere Entwicklung
Inhalte
Dieses Modul wird erneut die Basisinhalte zur Prozessarbeit (vgl. Basis-Modul) vermitteln, jedoch in diesem 4. Jahr mit dem zusätzlichen Schwerpunkt der inneren Arbeit an Wahrnehmungsfähigkeiten, Grenzen, Rollen-Kompetenzen und persönlichen Entwicklungsfeldern der Teilnehmer als Prozessbegleiter.
Inhalte:
- Grundprinzipien und -begriffe der Prozessarbeit (nach A. Mindell) im Sinne der Catlike-Prozess- und Entfaltungsarbeit
- Arbeit mit unterschiedlichen Signal- und Wahrnehmungskanälen
- Arbeit im Wechsel zwischen verschiedenen Ebenen der Wirklichkeitserfahrung (Realität, Traumebene, Essenzebene)
- Arbeit mit Grenzen, Sekundärprozessen, Schatten, Traumfiguren und Rollenwechseln
- Reflexion, Entwicklung und Verfeinerung der eigenen Fähigkeiten als Prozessbegleiter
- Entwicklung von Fähigkeiten der Kommunikation, der Beziehungsgestaltung und der Prozessarbeit mit Konflikten und Blockaden
- Relfexion und Entwicklung der eigenen Haltung und Philosophie als Prozessbegleiter
Bei allen Themen wird das Verhältnis von Praxis zu Theorie etwa 70:30 sein. Weil wir neue Kompetenzen nur über Erfahrungen lernen können, werden wir überwiegend mit Übungen, Partnerdialogen, Selbstreflexion, Demonstrationen und Ausprobieren arbeiten.
Grundsätzlich ist das Verhältnis von Praxis und Selbsterfahrung zu Theorie etwa 70:30 in der Ausbildung. Im dritten Jahr wird jedoch die Praxis mehr im Vordergrund stehen. Wir werden deshalb viel Zeit mit Kleingruppenarbeit (Begleiter-Klient-Beobachter) und anderen Foramten zum Üben von Prozessbegleitung verbringen.
Die Schwerpunkte der bisherigen drei Jahre waren:
1. Modul (Basis-Modul 2020): Prozessarbeit – „Arbeit mit dem Unbekannten“
2. Modul (Aufbau-Modul 2021): Die Verbindung von Körper und Psyche
3. Modul (Erweiterungs-Modul 2022): Vertiefung der Inhalte aus Modul 1+2 und Arbeit mit besonderen Themen
Voraussetzungen für die Teilnahme
Die Ausbildung richtet sich an Menschen, die professionell mit Menschen in Veränderungsprozessen arbeiten. Das können z.B. Coaches, Therapeuten, Lehrer, Berater, Trainer, Erzieher, Führungskräfte oder Fachleute aus dem Gesundheitsbereich sein.
Voraussetzung für die Teilnahme sind Praxis-Erfahrung in der Arbeit mit Menschen oder zumindest eine entsprechende abgeschlossene Ausbildung und in jedem Falle ein hohes Maß an Selbstreflexion, Entwicklungsmotivation und Verantwortungsbereitschaft. D.h. Teilnehmer müssen bereit sein, sich persönlich einzubringen, zu erforschen und in ihren Fähigkeiten weiter zu entwickeln. Die Prinzipien der Catlike-Arbeit lassen sich weder als Werkzeugkoffer noch als Fachwissen erlernen und fordern sowohl somatische als auch emotionale und intellektuelle Wachheit.
Wenn die oben genannten Bedingungen nicht ausreichend erfüllt sind, starke psychische Vorbelastungen vorliegen oder jemand aktuell in psychotherapeutischer Behandlung ist, dann kann dies ein Ausschlusskriterium von dieser Ausbildung sein. In einem ausführlichen Gespräch vorab können wir die Situation und die Möglichkeiten gemeinsam abwägen.
Zusätzliche Teilnahmebedingungen für alle Teilnehmer für das Modul 2023 sind:
- aktive berufliche Tätigkeit in der Entwicklungsbegleitung von Menschen
- mindestens 6 Einzelsitzungen parallel zur Ausbildung (bei einem Begleiter der eigenen Wahl, jedoch kompatibel mit den Ausbildungsinhalten)
Format & Termine
- Das Jahresmodul 2023 besteht aus 6 Wochenend-Modulen, die in der Nähe von Freiburg i.Br. innerhalb eines Jahres stattfinden und einem freiwilligen zusätzlichen 6-Tage-Intensiv für die, die ihre Selbsterfahrung vertiefen wollen.
- Das erste Wochenende im März kann nach Rücksprache auch einzeln zum Kennenlernen gebucht werden für 340 €. Danach wird die Gruppe für die weiteren Wochenenden geschlossen. Die weitere Teilnahme ist dann verbindlich.
- Zeiten: Samstag von 10 Uhr bis abends und Sonntag 10-17 Uhr.
- Gesamtstundenzahl der Ausbildung: 100-120 Std.
- Die Teilnehmer bilden kleine Arbeitsgruppen, in denen sie zwischen den Wochenend-Terminen das Gelernte anhand von Anleitungen und Aufgaben miteinander vertiefen und üben.
- Die Ausbildungswochenenden werden – nur für die Teilnehmer – auf Video aufgezeichnet, so dass jeder damit später auch Inhalte nacharbeiten kann.
- Einzelsitzungen zur Vertiefung der Erfahrungen und des eigenen Gewahrseins sind parallel zur Ausbildung in diesem Modul 2023 obligatorisch.
- Im 6-Tage-Intensiv sind auch Teilnehmer außerhalb der Ausbildungsgruppe dabei.
Kosten
Die Kosten für das Jahr 2023 (6 Wochenenden) liegen bei maximal 1.800 € (ohne Verpflegung, Unterkunft und Einzelarbeit). Wir legen die Kosten pro Person am ersten Wochenende gemeinsam fest anhand eine Gesamt-Gruppenpreises, an dem sich jeder nach seinen Möglichkeiten beteiligt.
Die Teilnahme an der Gruppenverpflegung (Mittagessen) ist freiwillig und kostet bisher 25 € / Wochenende (2 Mahlzeiten).
Unterkunft ist im Kulturzentrum 3-Klang für bis zu 10 Personen möglich in Einzelzimmern und Apartements und kostet ca. 25-40 € / Person / Nacht)
Der 6-Tage-Intensivblock wird zwischen 750 - 1.200 € (ohne Verpflegung und Übernachtung) kosten. Der endgültige Preis pro Person ist abhänging vom Zeitpunkt der Anmeldung, von der Gruppengröße und dem am Ende freiwilligen Zusatz-Beitrag. Mehr dazu auf der Website zum 6-Tage-Intensiv.
Anmeldung
Die Gruppe aus dem Jahr 2022 bleibt so gut wie vollständig bestehen. Ein Neueinstieg in diesem Jahr ist nach ausführlicher Rücksprache möglich, wenn Sie entsprechende Vorerfahrungen bereits mitbringen. Wenn Sie daran Interesse haben, nehmen Sie gerne Kontakt mit mir auf.
Teilnehmer aus dem Modul 2022 haben mit ihrer Anmeldung bis Dezember 2022 Vorrang. Siehe dazu auch die Details unter „Anmeldung“. Die maximale Gruppengröße ist 22 Personen.
Die Anmeldung kann über E-Mail erfolgen und ist erst erst dann verbindlich fest, wenn sie von mir bestätigt und die Anzahlung von mindestens 400 € bezahlt wurde.
Teilnehmer aus dem Ausbildungsmodul 2022 haben mit ihrer Anmeldung bis Dezember 2022 Vorrang vor neuen Teilnehmern. Ab 1.12.23 gilt die Reihenfolge der festen Anmeldung für alle, die die Teilnahmebedingungen erfüllen, bis die Maximalzahl der Gruppe erreicht ist.
Rücktritt- und Erstattungsregelung
Wer sich bis 15. Januar 2023 wieder abmeldet, erhält sein gezahltes Geld bis auf 50 € Verwaltungsgebühr zurück.
Bei Rücktritt innerhalb von 14 Tagen nach dem ersten Wochenende (Kennenlern-Wochenende) entstehen nur 340 € Kosten, alles darüber hinaus Gezahlte wird erstattet.
Bei Rücktritt bis zwei Wochen vor dem zweiten Wochenende werden mindestens 50% der Gesamtkosten zurückerstattet.
Danach kann ich eine Erstattung nur noch nach situativem Ermessen und der Gesamtgröße der Gruppe zusagen. Ich versuche immer eine faire Lösung zu finden, die niemanden unnötig belastet.
Stand der Infos: 19. Nov. 2022
Häufige Fragen und Antworten
Ich habe schon so viele Ausbildungen – warum diese auch noch?
Diese Ausbildung ist sinnvoll für dich, wenn du vor allem deine persönlichen Fähigkeiten von Präsenz, Aufmerksamkeit, Souveränität und Empathie innerhalb deines Berufsfeldes erweitern möchtest. Es geht hier um Metaskills, mit denen du Veränderungsprozesse jeder Art, vor allem jedoch Entwicklungs- und Lernprozesse besser begleiten und unterstützen kannst.
Es geht hier vor allem um dich, nicht um Werkzeuge oder Konzepte. Unser gemeinsamer Fokus liegt auf dem, wie wir (als Prozessbegleiter) sind, und erst danach darauf, was wir tun.
Du kannst in diesem Entwicklungsprozess über ein Jahr in einer Gruppe von ebenso fokussierten Teilnehmern aus allem, was du bisher gelernt hast, deine eigene Variante erkunden und entwickeln, so wie sie dir entspricht. Du kannst alte Muster, Blockaden und Glaubenssätze auflösen und auf diese Weise Veränderungsprozesse an dir selbst und anderen erleben. So wirst du in diesen zwölf Monaten ganz von selbst und authentisch fähiger darin, andere auf deine eigene Weise in ihrer Entfaltung zu unterstützen.
Das klingt wie Gestalt-Arbeit – wo ist der Unterschied?
Einige allgemeinen Konzepte und auch Werkzeuge sind der Gestaltarbeit sehr ähnlich. Wer darin schon versiert ist, wird sich eher für die Unterschiede und Ergänzungen interessieren:
In der Catlike-Arbeit ist das Verständnis von Kontakt, Zentrierung, Abgrenzung und anderen psychosozialen Fähigkeiten in der Entwicklungspsychologie verankert und deshalb differenzierter. Dadurch ergibt sich eine vielschichtigere, spezifischere Arbeit mit dem Fokus auf diese Grundfähigkeiten, für die das Lernen über den Körper zentral ist. Der Körper wird nicht bloß „einbezogen“, sondern als Basis all unserer Ressourcen betrachtet. Unsere Aufmerksamkeit in Prozessen geht primär auf das Erweitern dieser Ressourcen und weniger auf die Auseinandersetzung mit Narrativen, Erinnerungen, Glaubenssätzen oder inneren Bildern.
Die Arbeit mit Emotionen, insbesondere dem Ausdruck von Emotionen, mit Beziehungen und sozialen Rollen beruht ebenso auf einem entwicklungspsychologischen Verständnis, was sich von dem der humanistischen Psychotherapien (wie z.B. Gestaltarbeit) unterscheidet. Ansätze der humanistischen Psychologie sind auf bereits gut ausgeprägte kognitive, kommunikative und Beziehungsfähigkeiten angewiesen. In der Catlike-Prozessarbeit geht es auch darum, wie wir diese Fähigkeiten lernen und ausbauen können, auch wenn wir ganz basalen, psychosomatischen Entwicklungsdefiziten begegnen – die häufig der Kern eines Problems sind. (Z.B. beruhen manche komplizierten Beziehungskonflikte schlicht auf einem Mangel an Abgrenzungsfähigkeiten und lösen sich auf, sobald sie entwickelt wurden).
Wer sich mit humanistischen Verfahren bereits auskennt, dem werden viele Grundlagen und Arbeitsweisen der Catlike-Arbeit vertraut vorkommen und leicht fallen. Neu hinzu kommen: die vertiefenden Prinzipien der Prozessarbeit, die psychosomatische Entwicklungspsychologie (Körper- und Kindheitsentwicklung) und der Fokus auf Ressourcen. Dadurch können wir unser Verständnis und unsere persönlichen Kompetenzen in schwierigen Prozessen und in der Beziehungsarbeit weiterentwickeln.
Wie kann ich das Gelernte in meine Berufspraxis bringen?
Die Anwendung der Prinzipien aus der Ausbildung ist sehr vielfältig. Wir werden uns mit allen Anwendungswünschen der Teilnehmer beschäftigen und ausreichend Raum für Austausch, Supervision und kreative Ideen für die individuelle Umsetzung haben. Der Transfer in die Praxis ist Teil des Lernprozesses, der häufig schwierig und frustrierend ist und deshalb besondere Unterstützung braucht.
Grundsätzlich geht es in der Ausbildung um die Entwicklung der eigenen Fähigkeiten und ganz besonders um die Prozesse, die uns schwer fallen, also auch um den Transfer in den Beruf. Die Lernerfolge in der Ausbildung ergeben sich aus dem Ausprobieren und positiven neuen Erfahrungen an den Wochenenden und dazwischen, nicht über die meist übliche Vermittlung von Werkzeugen oder Theorien, die dann „korrekt“ angewendet werden müssen. Prozessarbeit funktioniert und macht Spaß. So entsteht von selbst mehr Neugier und Motivation, weiter zu lernen und zu experimentieren.
Gibt es ein Zertifikat zum Abschluss der Ausbildung?
Im Laufe des Basis-Moduls werden wir in der Gruppe gemeinsam entscheiden, ob wir die Ausbildung darüber hinaus fortsetzen wollen. Das Basis-Modul fokussiert auf die Entwicklung von Grundfähigkeiten. Einen im Voraus fest definierten Abschluss gibt es deshalb nicht.
Was „Zertifikate“ zum Abschluss des Basis-Moduls angeht, so können sich die Teilnehmer schonmal auf eine Überraschung freuen, mit der aus der üblichen Papier-Illusion ein schönes persönliches Zeugnis wird.
Es geht nämlich nicht darum ausgezeichnet zu werden, sondern ausgezeichnet zu sein.